Das Selbstmischen von Liquids für E-Zigaretten ist in den letzten Jahren zu einer beliebten Praxis unter Dampfern geworden. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, Geld zu sparen, sondern auch die Kontrolle über die eigenen Mischungen und deren Inhaltsstoffe. Besonders erfahrene Dampfer schätzen die Freiheit, das Liquid nach den eigenen Vorlieben zu gestalten – sei es hinsichtlich des Nikotingehalts, der Aromen oder des PG/VG-Verhältnisses. Doch wie bei jeder DIY-Aktivität erfordert auch das Mischen von Liquids ein gewisses Wissen und Fingerspitzengefühl, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
In diesem Artikel geben wir dir eine umfassende Anleitung und wertvolle Empfehlungen zum Selbstmischen von Liquids. Wir erklären dir, welche Zutaten du benötigst, wie du die richtige Mischung berechnest, und welche Fehler du vermeiden solltest. Ein Liquid Rechner kann dabei eine große Hilfe sein. Mit unseren Tipps wirst du in der Lage sein, dein eigenes perfektes Liquid zu kreieren – ganz nach deinem Geschmack und Bedarf. Ob du nun ein Anfänger bist oder bereits Erfahrung im Liquid-Mischen hast, diese Anleitung hilft dir, dein Hobby auf das nächste Level zu heben.
Grundlegendes Wissen: Was du über Liquids wissen musst
Bevor du mit dem Mischen deines eigenen Liquids beginnst, ist es wichtig, die grundlegenden Bestandteile zu verstehen, aus denen E-Liquids bestehen:
- Propylenglykol (PG): PG ist eine farb- und geruchlose Flüssigkeit, die in vielen Produkten wie Lebensmitteln und Kosmetika verwendet wird. Es ist ein guter Träger für Aromen und sorgt dafür, dass der Geschmack beim Dampfen besser zur Geltung kommt. PG ist dünnflüssiger und erzeugt einen intensiveren Throat-Hit (den „Kratzer“ im Hals).
- Pflanzliches Glycerin (VG): VG ist eine dickflüssigere Substanz, die für eine größere Dampfwolke sorgt und das Dampfen angenehmer macht, da es weniger „Kratzen“ im Hals erzeugt. VG wird oft in einer höheren Konzentration verwendet, um ein sanfteres Dampferlebnis zu erzielen.
- Nikotin: Nikotin ist optional und für viele Dampfer ein wichtiger Bestandteil. Es gibt Nikotinshots in verschiedenen Stärken, die beim Mischen hinzugefügt werden können. Der Nikotingehalt variiert je nach Bedarf, aber es ist wichtig, die richtige Menge zu berechnen, um ein angenehmes Dampfen zu ermöglichen.
- Aromen: Die Auswahl an Aromen ist nahezu unbegrenzt. Von fruchtig über süß bis hin zu Menthol – Aromen machen den größten Teil des Geschmacksprofils eines Liquids aus. Hier ist es wichtig, auf die Konzentration der Aromen zu achten, da zu viel Aroma das Liquid ungenießbar machen kann.
Mischverhältnisse und ihre Bedeutung
Das Mischverhältnis von PG und VG hat einen großen Einfluss auf das Dampferlebnis. Ein höherer PG-Anteil sorgt für mehr Geschmack und einen stärkeren Throat-Hit, während ein höherer VG-Anteil für größere Dampfwolken und einen sanfteren Dampf sorgt. Anfänger wählen oft ein Verhältnis von 50:50, während erfahrene Dampfer je nach Vorlieben mit 70:30 (VG:PG) oder sogar 80:20 experimentieren.
Die Wahl des Nikotingehalts hängt von deinem aktuellen Verbrauch ab – ein Anfänger könnte mit 6 mg/ml beginnen, während erfahrene Raucher, die von Zigaretten auf E-Zigaretten umsteigen, möglicherweise mit 12 mg/ml oder mehr beginnen.
Die richtige Vorbereitung
Bevor du mit dem Mischen beginnst, ist es wichtig, die richtigen Utensilien bereitzulegen:
- Liquid-Rechner: Diese Tools sind essenziell, um genau zu berechnen, wie viel Nikotin, Aromen und Basen du für deine Mischung benötigst. Es gibt viele kostenlose Online-Rechner, die dir die Arbeit abnehmen und die richtige Menge basierend auf dem gewünschten Endvolumen und Nikotingehalt ermitteln.
- Werkzeuge: Du benötigst Spritzen oder Pipetten, um die Flüssigkeiten genau abzumessen, sowie leere Flaschen zum Mischen. Auch Handschuhe sind ratsam, um Hautkontakt mit Nikotin und anderen Chemikalien zu vermeiden.
- Sicherheitsvorkehrungen: Achte darauf, in einem gut belüfteten Raum zu arbeiten und schütze dich vor dem versehentlichen Verschütten von Nikotin, da dies Hautreizungen verursachen kann. Bewahre alle Zutaten sicher und außerhalb der Reichweite von Kindern auf.
Qualität der Zutaten
Die Qualität der Zutaten ist entscheidend für das Endergebnis. Achte beim Kauf von Basen und Aromen darauf, dass sie von vertrauenswürdigen Herstellern stammen. Aromen sollten speziell für den Einsatz in E-Liquids zugelassen sein, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Bei Nikotin ist es besonders wichtig, auf Reinheit und Herkunft zu achten, da minderwertiges Nikotin ungewünschte Nebenwirkungen haben kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Selbstmischen
Schritt 1: Wunsch-Liquid planen
Bevor du mit dem Mischen beginnst, musst du entscheiden, wie dein Liquid aussehen soll. Welche Nikotinstärke möchtest du? Wie viel PG und VG benötigst du? Welche Aromen sollen zum Einsatz kommen und in welchem Verhältnis?
Nutze einen Liquid-Rechner, um diese Fragen zu beantworten. Gebe das Endvolumen, die gewünschte Nikotinstärke und das Aroma-Verhältnis an, und der Rechner zeigt dir, wie viel von jedem Bestandteil du benötigst.
Schritt 2: Zutaten abmessen
Sobald du die Mengen berechnet hast, solltest du die Zutaten präzise abmessen. Verwende dafür Spritzen oder Pipetten, um die richtige Menge an Basen, Aromen und Nikotinshots in die Flasche zu geben. Achte darauf, dass du die richtige Reihenfolge einhältst, um eine gleichmäßige Mischung zu gewährleisten.
Schritt 3: Mischen und Lagern
Nachdem du alle Zutaten in die Flasche gegeben hast, schüttle die Flasche kräftig, um sicherzustellen, dass sich alles gut vermischt. Je nach Geschmack solltest du dein Liquid jetzt für einige Tage ruhen lassen. Aromen entwickeln sich mit der Zeit und werden intensiver, je länger das Liquid reifen kann. Achte darauf, dein Liquid an einem kühlen, dunklen Ort zu lagern, um die Frische zu bewahren.
Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
- Zu viel oder zu wenig Aroma: Ein häufiger Fehler ist, zu viel Aroma hinzuzufügen. Es ist wichtig, die Konzentration zu überprüfen, da zu viel Aroma das Liquid unangenehm und überladen wirken lässt. Zu wenig Aroma führt dazu, dass der Geschmack flach und unbefriedigend bleibt.
- Falsches PG/VG-Verhältnis: Wenn du ein falsches Verhältnis wählst, kann das Dampfen unangenehm werden. Zu viel PG kann zu einem trockenen Husten führen, während zu viel VG die Verdampfung beeinträchtigen kann.
- Nicht ausreichend reifen lassen: Ein weiteres häufiges Problem ist das Nicht-Warten auf die richtige Reifezeit. Viele Liquids benötigen mehrere Tage bis Wochen, um ihren vollen Geschmack zu entwickeln.
Tipps und Tricks für das perfekte Liquid
- Experimentiere mit Aromen: Mixe verschiedene Aromen, um einzigartige Geschmacksprofile zu entwickeln. Es ist auch hilfreich, mit kleinen Mengen zu beginnen und die Mischung schrittweise anzupassen.
- Kosten sparen: Kaufe Basen und Aromen in größeren Mengen, um Geld zu sparen. Die Aufbewahrung von Zutaten in geeigneten Flaschen verlängert die Haltbarkeit.
- Nutze die Community: Viele Dampfer tauschen ihre Rezepte und Erfahrungen in Foren oder sozialen Netzwerken aus. Hier findest du Inspiration und kannst von den Fehlern anderer lernen.
Fazit: Selbstmischen als Hobby und Möglichkeit
Das Selbstmischen von Liquids ist eine kreative und kostengünstige Möglichkeit, das Dampferlebnis individuell zu gestalten. Mit der richtigen Vorbereitung und den richtigen Zutaten kannst du ein Liquid kreieren, das perfekt zu deinem Geschmack passt. Durch Experimentieren und Lernen wirst du deine Mischkünste stetig verbessern und vielleicht sogar dein eigenes Lieblingsrezept entwickeln.